Blackburn Buccaneer

Die Blackburn B-103 Buccaneer, von einem Team unter B.P. Laight entworfen, hat sich mit der Zeit als ein besseres Flugzeugherausgestellt als anfangs viele glaubten. Auf Anforderung der Royal Navy (N.A.39) Anfang der fünfziger Jahre entworfen, war sie der erste zweisitzige, trägergestützte Jäger für Tiefangriffe, der mit hoher Geschwindigkeit die Radarstrahlen unterfliegen konnte. Die Konstruktion der Zelle war für die damalige Zeit sehr fortschrittlich, mit Grenzschichtbeeinflussung über die volle Tragfläche und über das Heckleitwerk; Anwendung der Flächenregel bei der Gestaltung des etwas unförmigen Rumpfes; ein senkrecht gespaltener Heckkonus, der bei der Landung als Luftbremse ausgeklappt wird, eine drehbare Bombenschachttür, die an ihrer Innenseite konventionelle oder atomare Waffen trägt. Durch die Drehung nach innen wird zusätzlicher Luftwiderstand, wie er bei normalen, nach außen öffnenden Klappen auf-tritt, vermieden. Blackburns Entwurf erhielt den Zuschlag von der Navy für den Bau von 20 Erprobungsmaschinen.

Als Antrieb für die Vorserienmaschinenwurden je zwei de Havilland Gyron Junior DCJ.l Turbojet mit 3.175 kp Schub ausgewählt. Die erste Maschine flog am 30. April 1958, aber erst die vierte Maschine erhielt die volle `Navy'-Ausrüstung mit klappbaren Tragflächen und Bug, Fanghaken und Katapultbefestigungen für die ersten Flugversuche an Bord eines Flugzeugträgers. Im Oktober wurde eine Bestellung über 40 Serienmodelle Buccaneer S.1 aufgegeben, die mit Gyron Junior 101 mit 3.221 kp Schubleistung ausgerüstet wurden. Der Erstflug dieser Version fand am 23. Januar 1962 statt, und im Juli erhielt die No. 801 Squadron der Fleet Air Arm als erste Einheit die neuen Maschinen; sie wurden im folgenden Januar an Bord der HMS Ark Royal stationiert. Die Buccaneer S.1 war eindeutig mit zu schwachen Triebwerken ausgerüstet, und es wurden die Rolls-Royce Spey Turbofan für die nächste Produktionsserie von 84 Maschinen der Buccaneer S.2 ausgewählt. Die Buccaneer S.2, deren Erstflug am 5. Juni 1964 stattfand, hatte eine wesentlich größere Reichweite als die S.1, und obwohl die Spey-Triebwerke etwa 30 Prozent mehr Schub lieferten, verbrauchten sie weniger Treibstoff. Außerdem wurde die S.2 mit Luftbetankungssonden ausgerüstet. Die ersten S.2 wurden im Oktober 1965 bei der Fleet Air Arm in Dienst gestellt (Nos 800, 801 und 809 Squadrons), und zwar auf den Flugzeugträgern HMS Ark Royal, Eagle und Victorious; die letzten Maschinen wurden 1979 außer Dienst gestellt.

 

Modifikation Buccaneer S.Mk. 1

Spannweite, m

   maximal 12.90

   mit gefalteten Flügeln 6.07

Flugzeuglänge, m 19,33

Flugzeughöhe, m 5,03

Flügelfläche, m² 47,19

Gewicht kg

   leeres Flugzeug 12600

   maximaler Start 26400

Triebwerk: 2x Turbojet-Triebwerk Bristol Siddeley Gyron Junior 101

Schub, kp 2 x 3220

Höchstgeschwindigkeit, km /h 1158 (M = 0,95)

Praktische Reichweite, km 965

Maximale Steiggeschwindigkeit, m / min 2060

Praktische Gipfelhöhe, m 12000

Besatzung, Mann 2

Bewaffnung: Gefechtslast: 1814 kg im Bombenfach und 4 Hardpoints.