Grumman F6F Hellcat

Die Grumman F6F Hellcat entstand im Rahmen eines Projekts, mit dem das Unternehmen ein Nachfolgemodell der F4F Wildcat entwickeln wollte. Die Ähnlichkeit zur F4F war unverkennbar, es gab je-doch eine wichtige Änderung: die Mitteldecker-Auslegung der Wildcat wurde durch eine neue Tiefdecker-version ersetzt, bei der das Fahrwerk statt in den Rumpf in die Flügel einge-fahren werden konnte. Dadurch konnten die Hauptfahrwerksbeine weiter vom Rumpf entfernt angebracht werden, woraus sich wiederum ein wesentlich stabileres Breitspurfahrwerk ergab. Eine Bewertung des Konstruktions-vorschlages von Grumman durch die US Navy führte im Juni 1941 zu einem Auftrag über vier Prototypen; jeder mit einem anderen Motor. Diese Prototypen waren die XF6F-1 mit einem 1.700 PS (1.268 kW) Wright R-2600-10 Cyclone 14; die XF6F-2 mit einem R-2600-16; die XF6F-3 mit einem 2.000 PS (1.491kW) Pratt & Whitney R-2800-10 Double Wasp und die XF6F-4 mit dem R-2800-27. Aber noch bevor der erste Prototyp flog, war die Grumman-Konstruktion als FGF-3 Hellcat in Auftrag gegeben worden, und ab diesem Zeitpunkt zahlte sich die konstruktive Ähnlichkeit der F4F und der F6F bei der Produktion in höchstem Maße aus. Die erste Serien-F6F-3 flog am 4. Oktober1942 zum ersten Mal. Die in Ganzmetallbauweise mit glatt vernieteter Außenhaut konstruierten Hellcat besaßen Flügel, deren äußere Teile zur Unterbringung auf dem Flugzeugträger hochgeklappt werden konnten. Die Standardbewaffnung bestand aus sechs in den Flügelvorderkanten montierten 12,7 mm MG. Rumpf und Leitwerk hatten eine konventionelle Struktur und unterschieden sich, abgesehen von ihrer Größe, kaum von der F4F.

F6F-5K BuNo 80141

Im Jahr 1943 wurden mehr als 2.500 Flugzeuge ausgeliefert, wodurch die Kampfeinheiten zügig mit diesem kampfstarken Jagdflugzeugen ausgestattet werden konnten. Dieser Typ blieb für den Rest des Zweiten Weltkriegs bei der US Navy im Fronteinsatz. Ab 1943 kamen F6F-3 Hellcat auch nach Großbritannien, und die 252 Flugzeuge wurden zunächst als Gannet Mk I bezeichnet (später Hellcat Mk I). Als die Produktion der F6F-3 Mitte 1944 auslief, waren insgesamt 4.423 Hellcat gebaut. Zu ihnen zählten auch 18 F6F-3E Nachtjäger mit in einer Gondel unter dem rechten Flügel montiertem APS-4 Radar und 205 insgesamt ähnliche FGF-3N Nachtjäger mit einem APS-6 Radar.  

Während der Serienproduktion der F6F-3 entwickelte Grumman eine verbesserte Version, die als F6F-5 in Serie ging. Dieses Flugzeug besaß aerodynamische Verbesserungen, darunter eine neu konstruierte Motor-Verkleidung, neue Querruder und verstärkte Leitwerksflächen. Die F6F-5 wurde am 4. April 1944 zum ersten Mal geflogen und ging kurz nach diesem Termin bei der US Navy in Dienst. 930 Maschinen wurden in Mietpacht nach Großbritannien geliefert, und der Typ hieß im FAA-Dienst Hellcat Mk II. Die rund 70 Nachtjägerversionen, die an Großbritannien geliefert wurden, trugen die Bezeichnung Hellcat NF.Mk II. Als im November 1945 die Produktion eingestellt wurde, waren insgesamt 12.275 Hellcat gebaut worden.

XF6F-1
F6F-1
F6F-3
F6F-4


F6F-5
XF6F-1

Varianten

XF6F-1: projektierter Prototyp, der zunächst mit einem 1.700 PS (1.268kW) Wright R~2600-10 Cyclone 14geflogen, dann aber als XF6F-3 Prototyp mit einem 2.000 PS (1.491 kW)Pratt & Whitney R-2800-10 Double Wasp ummotorisiert wurde.

XF6F-2: projektierter Prototyp mit Wright R-2600-16 Motor, der jedoch stattdessen als zweite XF6F-3 komplettiert wurde.

XF6F-3N: Umbauversion einerSerien-F-6F-3, die mit einem APS-6Radar in einer Gondel unter dem rechten Flügel als Prototyp für den F617-3N Nachtjäger diente.

XF6F-4: Prototyp-Umbauversion einer F6F-3 zur Bewertung des 2.100 PS (1.566 kW) Pratt & WhitneyR-2800›27 Motors. 

Technische Daten:

Grumman F6F-3 Hellcat • USA; Jagdeinsitzer und Jagdbomber;        6 x 12,7 mm-MG als starre Bewaffnung; Aussenlast 2 x 454 kg-Bomben;                                                                                                               Motor: 1 x 2000 PS Pratt & Withney R-2800-10 Doppelsternmotor;   Spannweite 13,06 m, Länge 10,24 m, Flügelfläche 31,10 m²; Leergewicht 4100 kg,                                                                                 Fluggewicht 5163 kg;                                                                 Höchstgeschwindigkeit 605 km/h in 5280 m Höhe, Steiggeschwindigkeit 1065 m/min,                                                 Einsatzgipfelhöhe 11 750 m,                                                              normale Reichweite 1760 km

 

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