Antonov An-26
Aufgrund der verbesserten Leistung der An-24R mit der Zusatzturbine war der Ausbau der An-24 zu einem militärischen Frachtflugzeug eine logische Weiterentwicklung. Eine ähnliche Entwicklung hatte übrigens in England stattgefunden, wo die British Aerospace (HS) 748 zur Andover C.1 umgebaut wurde. Drei weiter entwickelte Varianten der An-24 wurden hergestellt. Die erste war die Antonov An-26 ‘Curl', seit 1970 im Einsatz mit stärkeren 2.820 PS (2.103kW) Ivchenko AI-24T Turboprops und verändertem Rumpfhinterteil. Eine große, nach unten hin öffnende Heckladeluke/-rampe wurde eingebaut, welche unter dem Kabinenfußboden herausgezogen werden kann, um das Abwerfen während des Fluges oder ein direktes Einladen einer Fracht (bis zu 5.500 kg) von einem Lastwagen aus zu ermöglichen. Kleine Fahrzeuge konnten direkt in den Laderaum gefahren werden, andere Ladungen werden von eingebauten Fördergeräten und Winden bewegt. Auf der linken Rumpfseite, gleich hinter dem Cockpit, ist ein gewölbtes Beobachtungsfenster eingebaut, vermutlich zur besseren Überwachung und Beobachtung beim Absetzen von Fallschirmspringern.
Die An-26 war bei den Luftwaffeneinheiten des Warschauer Paktes als leichtes taktisches Transportflugzeug (40 Passagiere) in begrenztem Einsatz, außerdem hat man sich bemüht, das Modell zu exportieren. Es sollte als Ersatz für die Lisunov Li-2 und Iljuschin Il-14 eingesetzt werden. Die zweite Variante war die Antonov An-30 'Clank', die erstmals 1974 geflogen wurde. Es handelte sich hierbei um eine spezielle An-26-Ausfüh-rung zur Geländevermessung mit erhöhtem Cockpit und einem weitgehend verglastem Bug, sowie Luken unter dem Rumpf für Kameras und andere Vermessungsgeräte. Die An-30 wurde vermutlich in erster Linie in der Sowjetunion für das Aufspüren heimischer Bodenschätze eingesetzt. Die dritte Variante erschien 1979: die Antonov An-32 'Cline', entworfen für bessere Leistungen bei extremen Temperaturbedingungen, angetrieben von zwei 5.180 PS (3.863 kW) lvchenko AI-20M Turboprops, die etwa 83 % mehr Leistung erbrachten als die AI-24-Motoren bei der An-26. Der AI-20M ist eine verstärkte Version des Turboprop-Triebwerks der weitaus größeren Antonov An-12, benötigt aber einen größeren Propeller als der AI-24 bei der An-26. Um eine völlige Neukonstruktion der Flügel zu vermeiden, wurden die Motoren daher weiter oberhalb der Flügel angebracht. Eine Zusatzturbine gab es nicht. Militärische Einsätze begannen 1980: die An-32 konnte ohne weiteres von Flugplätzen in bis zu 4.600 m Höhe eingesetzt werden und konnte eine maximale Nutzlast von 6.000 kg transportieren.
Technische Daten: Antonov An-26
Typ: Kurzstreckentransporter.
Triebwerk: zwei 2.820 PS (2.103 kW) Ivchenko AI-24T Turboprops.
Leistung:
Reisegeschwindigkeit 435 km/h in 6.000 m Höhe bei normalem Startgewicht;
Anfangssteiggeschwindigkeit 480 m/min;
Dienstgipfelhöhe 8.100 m;
maximale Reichweite 900 km mit 4.500 kg Nutzlast.
Gewicht:
Leergewicht 15.020 kg;
normales Startgewicht 23.000 kg;
maximales Startgewicht 24.000 kg.
Abmessungen:
Spannweite 29,20 m; Länge 23,80 m; Höhe 8,57 m;
Tragflügelfläche 74,98 m².