Bayrische Flugzeugwerke (BFW) und Konstruktionen von Willy Messerschmitt

Nur wenigen ist bekannt, dass es schon Jahre vor dem ersten Welltkrieg in Deutschland Segelflieger gab, die mit selbstgebastelten 'Kisten‘ ihre Flugversuche machten. Zu diesen Pionieren gehörte auch der Bamberger Regierungsbaumeister Harth und sein Helfer Willy Messerschmitt, der schon 1913 als 15jähriger auf der Ludwager Kulm seinen ersten Gleitflug ausführte. Der Krieg setzte diesen Arbeiten ein Ende, aber bald danach zog das Paar wieder zur Wasserkuppe mit einem gemeinsam konstruierten Flugzeug. Inzwischen hatte Willy Messerschmitt an der Technischen Hochschule München sein lngenieur-Studium begonnen und dort eine schwanzlose Maschine entworfen. Nach den Segelflugzeugen S-10 und S-14 entstanden zum Rhön-Wettbewerb 1924 die Motorsegler S-15 und S-16. Sie waren die letzten Segelflugzeuge, denn die nächste Ziffertrug bereits das M (für Motorflugzeuge) und war ein Leichtmotorflugzeug, das mit 25 PS zweisitzig die Alpen überflog, den Internationalen Flugwettbewerb in München gewann und von der DVL als „die beste Zelle seit 1918" bezeichnet wurde. 1923 gründete Messerschmitt in Bam-berg den „Flugzeugbau Messerschmitt". lm Jahre 1926 wurde dieser in die „Messerschmitt-Flugzeugbau GmbH" in Bamberg umgewandelt, wo neben der M-17 das erste Ganzmetallflugzeug M-18 entstand.

Messerschmit Bf 108 B-2 der Lufthansa-Berlin Stiftung 
Messerschmitt Bf 109 G-6 der Hispano Aviacion HA-1112
Messerschmitt Bf 110 Nachtjäger


Messerschmitt Me 163

Die Firma arbeitete in einem alten Munitionsschuppen, die Belegschaft bestand aus dem jungen Chef, seinem Assistenten und drei Mechanikern. Zu jener Zeit hatte der Udet-Flugzeugbau, nachdem Udet und Scheuermann das Unternehmen verlassen hatten, den Betrieb einstellen müssen. Mit Unterstützung des Staates wurde daraus am 30. Juni1926 die Bayerischen Flugzeugwerke(BFW), die in die leerstehenden Hallen der früheren Rumpler-Flugzeugwerke in Augsburg übersiedelten und dort ab September 1927 die ersten Flugzeuge fertigte. Es waren dies die bewährten Schulflugzeuge U-12 „Flamingo“ und das Wasserflugzeug U-13 „Bayern" (noch eng mit dem Namen Udet verknüpft). lhnen folgten die Eigenentwicklungen BFW-1 und 3. Die Erfolge der M-18, speziell im Ausland, machten eine Vergrößerung der Messerschmitt-Flugzeugbau GmbH nötig. Da Augsburg gute Fabrikationsmöglichkeiten bot, aber keine neuen Flugzeugtypen baute und in Bamberg aber die Dinge genau umgekehrt lagen, ergab sich eine Interessengemeinschaft beider Gesellschaften und Messerschmitt seinen Sitz im Herbst 1927 nach Augsburg verlegte. In der Folgezeit entstanden eine Rei-he von Flugzeugen für die verschiedensten Aufgabengebiete.



Der allgemeine wirtschaftliche Niedergang brachte den Zusammenbruch der BFW im Jahre 1931. Ein kleines Häuflein Mutiger hat dann zwei Jahre lang mit dem Messerschmitt-Flugzeugbau, der sie innerhalb der BFW weiterbestand, den Betrieb aufrechterhalten. 1934 entstand die Bf-108, der ein Jahr später de Jagdeinsitzer Bf-109, später Me-109 bezeichnet, folgte und eine Reihe weiterer Militärflugzeuge. In den Werken Augsburg, Regensburg, Innsbruck, Leipheim u. a. waren zu Kriegsende mehr als 60% der gesamten deutschen Jagdflugzeuge gebaut worden, d. h. 30500 Me-109 und 5760 Me-110, 1360Me-210/410, 200 Me-321, 200 Me-323, 364 Me-163 sowie 1294 Me-262, das erste in Großserie gebaute Düsen-Jagdflugzeug der Welt.

Beim Zusammenbruch 1945 war die Messerschmitt AG zu rund 75% zerstört. Nach Überwindung anfänglicher Schwierigkeiten in der unmittelbaren Nachkriegszeit gelang es, mit der Produktion von Nähmaschinen und Kabinen-rollern, wieder neu anzufangen. 1956 begann der Bau des strahlgetriebenen Schulflugzeuges „Magister" im Rahmen der Flugzeug-Union Süd, der bis zum Frühjahr 1961 lief. Daneben hat die Werft München (später Manching) die Reparatur von T-33 (US-Trainings-Jets) durchgeführt.

Später wurden bei Messerschmitt Teile der Fiat G-91 und der F-104 G „Starfighter“ hergestellt und von letzterem auch die Endmontage und das_Einfliegen durchgeführt. ln diesem Zusammenhang sei auch noch auf die konstruktiven Arbeiten von Messerschmitt in Spanien hingewiesen, die unter der Typenbezeichnung HA-100, 200 und 300 bekannt geworden sind und bei Hispano-Aviacion gebaut wurden.


Stellvertretend für seine Arbeiten sollen hier die nachfolgenden Flugzeugtypen auf  „Flugzeuglegenden“ kurz beschrieben werden, da sind:

Messerschmit  Bf 108

Messerschmitt Bf 109

Messerschmitt Bf 110

Messerschmitt Me 163

Messerschmitt Me 262

Fluggeschichte

von Rainer Luedemann

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