Dassault Mirage III
Die Dassault M.D.550 Mirage und die geplante Mirage II hatten keinen Erfolg, weil, so nahm Dassault an, ein kombiniertes Triebwerk verwendet wurde. Daher beschloss die Firma Ende 1955, in privater Initiative den Prototyp eines neuen Entwurfs zu bauen, der die Deltaflügel beibehielt und einen größeren Rumpf für ein SNECMA Atar 101G1 Strahltriebwerk verwendete. Das Ergebnis, die Dassault Mirage III-001, flog erstmals am 18. November 1956 und leistete nach etwas über zwei Monaten schon eine Geschwindigkeit von Mach 1,52. Die Verwendung handbetriebener Schock-Kegel in den nichtveränderbaren Lufteinlässen sowie der Einbau eines Atar 101G2 mit 4.490 kp Schub führten zu einer erhöhten Maximalgeschwindigkeit von Mach 1,65, die später durch einen SEPR Raketenhilfsmotor auf Mach1,8 gebracht werden konnte. Dies fand das Interesse der französischen Luftwaffe, die zehn Exemplare der verbesserten Vorserienausführung Mirage III A bestellte. Diese Flugzeuge besaßen Atar 9B Strahltriebwerke mit 6.000kp Schub (mit Nachbrenner), und um diese Anlage voll ausnutzen zu können, modifizierte Dassault die Tragflächen.
Die Mirage IIIA flog erstmals am 12. Mai 1958 und erreichte mit Hilfe eines Raketen-Hilfsmotors eine Geschwindigkeit von Mach 2,2; die Serienmodelle waren die Tandem-Zweisitzer Mirage IIIB, ein Schulflugzeug, und der einsitzige Allwetter-Abfangjäger Mirage III-C. Letzterer hatte Cyrano AI Radar; die grundlegende Bewaffnung von zwei 30 mm Kanonen konnte durch Matra R.530 und Sidewinder Luft-Luft-Flugkörper erweitert werden. Die nächste bedeutende Ausführung war der Langstrecken-Jagdbomber Mirage IIIE mit einem Atar 9C Strahltriebwerk in einem verlängerten Rumpf. Das Modell hatte eine Cyrano II Radaranlage, die gemeinsam mit dem Doppler-Radar und dem Tacan-Navigationssystem, das Tiefflug-Operationen bei allen Wetterverhältnissen ermöglichte und dem Typ die Fähigkeit zu Blindflug-Angriffen ermöglichte.
Auf der Mirage IIIE basierte ein weniger komplexer Erdkampfjäger für Einsätze unter VFR-Bedingungen (Sichtflug), der für den Export bestimmt war. Er trug die Bezeichnung Mirage 5 und wurde in erster Linie im Hinblick auf israelische Anforderungen entworfen. Der Erstflug dieses Modells fand am 19.Mai 1967 statt. Die jüngste Entwicklung der Mirage III/5 Familie flog erstmals in Prototyp-Form am 15. April 1979: die Mirage 50, ein Mehrzweck-Kampfflugzeug. Der Typ wurde von einem SNECMA Atar 9K-50 Strahltriebwerk angetrieben und kann die gesamte Bewaffnung und Ausrüstung tragen, die für die Mirage III/5 Baureihe entwickelt wurde. Außerdem erhielt sie eine modernere Radaranlage und ein Head-up Display im Cockpit. Das erste Exemplar der Mirage 50, die auch als Aufklärer und zweisitziges Schulflugzeug gebaut wurde, ging an Chile. Zusätzlich zu einer beträchtlichen Anzahl von Mirage III/5 für die Armée de l'Air dient bzw. diente das Modell bei etwa 20 ausländischen Luftstreitkräften. Insgesamt waren bis Anfang 1984 über 1.410 Maschinen von der Mirage 50 bestellt.
Varianten
Mirage IIID: zweisitziger Trainer.
Mirage IIIO: australische Ausführung, unter Lizenz gebaut.
Mirage IIIR: Aufklärungsausführung mit fünf Kameras oder Infrarot-Anlage.
Mirage IIIS: Schweizer Ausführung, unter Lizenz gebaut.
Mirage IIIT: Bezeichnung für diejenigen Maschinen, die als Teststand
für das SNECMA TF-106 Zweistrom-Triebwerk mit 9.000 kp Schub verwendet wurden.
Mirage IIING: ein 1982 bekanntgegebenes Projekt einer Ausrüstung, die den Typ neben etwa der F-G5 Tigershark und IAI Kfir wettbewerbsfähig erhalten soll; zu den Modifikationen gehören Vorderflügel (Canard-TYP) am Lufteinlauf, 'Fly-by-wire'(elektronische) Flugsteuerung, ein Atar 9K-50 Triebwerk und modernisierte Elektronik, Cyrano IV oder Agave-Radar.
Balzac V-001: ein umgebautes Mirage III Flugwerk mit acht Rolls-Royce RB.162 Hubstrahltriebwerken und einem SNECMA TF-104 Zweistromtriebwerk für den Einsatz als VTOL Forschungsflugzeug zur Entwicklung eines Steuersystems für die Mirage IIIV Prototypen.
Mirage IIIV: Bezeichnung für zwei Flugzeuge mit je acht Rolls-Royce RB.162 Hubstrahltriebwerken zur Einschätzung der VTOL-Kampfflugzeuge.
Mirage 5D: zweisitziger Trainer-version der Mirage 5.
Mírage 5R: Aufklärerversion der Mirage 5.
Mirage Milan: ein auf der Grundlage einer Mirage IIIE modifizierter Prototyp mit einem Atar 9K-50 Zweistromtriebwerk und einziehbaren Vorderflügeln im Rumpfbug; als Lösung für die Probleme mit der hecklosen Deltaversion gedacht; die Entwicklung wurde später abgebrochen.
Modifikation Mirage III A
Spannweite, m 8,22
Flugzeuglänge, m 15,31
Flugzeughöhe, m 4,25
Flügelfläche, m² 34,85
Gewicht (kg
Leerewicht 5270
Max. Startgewicht 9980
Triebwerk:
1 TRD SNECMA Atar 9B +Raketentriebwerk 1 SEPR 844
Schub, kp
normal 1 x 4250
mit Nachbrenner 1 x 6000
Raketenverstärker 1 x 1500
Höchstgeschwindigkeit, km/h 2336 (M=2,20)
Reisegeschwindigkeit, km/h 960
Praktische Gipfelhöhe, m 7200
normale 17000
mit Raketenverstärker 22500
Praktische Reichweite, km 1000
Besatzung, Personen 1
Bewaffnung: zwei 30-Kanonen DEFA 552A mit 125 Schuss pro Kanone
Kampflast - 4000 kg an 5 Hardpoints