Fairchild-Republic A-10 Thunderbolt II
Im Jahr 1967 begann die U Air Force mit ihrem A-X Programm für ein neues Flugzeug zur Luftnahunterstützung. Von den vorgelegten Entwürfen wurden die von Fairchild und Northrop ausgewählt, die Aufträge für je zwei Prototypen zur Wettbewerbserprobung erhielten. Fairchilds Entwurf erhielt die Bezeichnung Fairchild Republic YA-10A. Der erste Prototyp (71-1369) flog am 10. Mai 1972, und am 18. Januar 1973 wurde der Sieger Fairchild bekanntgegeben. Es folgte ein erster Vertrag über die Produktion von sechs A-10A Testflugzeugen, von denen das erste am 15. Februar 1975 flog. Der Erstflug des ersten Serienexemplars fand am 21. Oktober 1975 statt. Die USAF plante die Anschaffung von weiteren 747 Flugzeugen, wobei die letzten 20 Exemplare keine die finanzielle Unterstützung mehr erhielten, da diese aus dem US-Etat für 1983 gestrichen wurden.
Die A-10A ist ein Tiefdecker mitfreitragenden Flügeln in Ganzmetallbauweise. Das Modell besitz ein Leitwerk mit zwei Seitenflossen und Rudern, ein einziehbares Dreibeinfahrwerk und wird von zwei General Electric TF34-GE-100 Zweistromtriebwerke in verkleideten Gondeln an den Außenseiten im oberen Bereich des Rumpfhinterteils angetrieben. Das geschlossene Cockpit ist vor den Tragflächen positioniert und mit einem Zero-Zero-Schleudersitz ausgestattet. Eine kugelsichere Windschutzscheibe und eine gepanzerte Bodenwannen-Struktur aus Titanium, die gegen Waffen bis zu einem Kaliber von 23 mm schützen soll, sorgen für zusätzliche Sicherheit. Die A-10A kann von unbefestigten Rollbahnen aus eingesetzt werden. Die wichtigste Waffe der A-10A ist die siebenläufige 30 mm General Electric GAU-8/A Avenger Kanone mit einer Feuergeschwindigkeit von max. 4.200 Schuß pro Minute. Das Magazin enthält 1.174 panzerbrechende Geschosse, jedes 0,73 kg schwer. Außerdem können an den drei Pylonen unter dem Rumpf und an den acht Pylonen unter den Flügeln insgesamt eine Waffenladung von 7.257 kg gehängt werden. Die 354th Tactical Fighter Wing der USAF erhielt die ersten Serienexemplare im März 1977 und war als erste Einheit einsatzfähig.
Die erste Einheit, die die A-10 Thunderbolt II erhielt, war die 355. Tactical Training Wing, die im März 1976 auf der Davis-Monthan Air Force Base in Arizona stationiert war. Die erste Einheit, die im Oktober 1977 die volle Kampfbereitschaft erreichte, war die 354. Tactical Fighter Wing auf der Myrtle Beach Air Force Base, South Carolina. Es folgten Einsätze der A-10A auf Stützpunkten im In- und Ausland, darunter England AFB, Louisiana; Eielson AFB, Alaska; Luftwaffenstützpunkt Osan, Südkorea; und RAF Bentwaters/RAF Woodbridge, England. Die 81. TFW der RAF Bentwaters / RAF Woodbridge betrieb rotierende Abteilungen von A-10 an vier Stützpunkten in Deutschland, die als Forward Operating Locations (FOLs) bekannt sind: Leipheim, Sembach Air Base, Nörvenich Air Base und RAF Ahlhorn.
Anfang 1982 wurden die ersten A-10A in Südkorea stationiert. Ebenfalls 1982 begannen die Auslieferungen an die US Air National Guard und US Air Force Reserve. Über 700 Thunderbolt ll wurden bis Mitte 1983 an die USAF ausgeliefert. Am 4. Mai 1979 flog Fairchild den Prototyp einer von der Firma selbstfinanzierten zweisitzigen Allwetterausführung mit der Bezeichnung Night/Adverse Weather A-10, die im hinteren Cockpit Platz für einen Waffensystemtechniker bot. Nach der Einsatzerprobung im Jahre 1980 wurde das Modell jedoch nicht weiterentwickelt.
Technische Daten
Typ: einsitziges Flugzeug zur Luftnahunterstützung.
Triebwerk: 2xGeneral Electric 'I`F34-GE-100 mit 4.112 kp Schub.
Leistung:
Höchstgeschwindigkeit in Meereshöhe 706 km/h
Reisegeschwindigkeit in Meereshöhe 555 km/h
Gewicht:
Leergewicht 11.321 kg;
max. Startgewicht 22.680 kg.
Abmessungen:
Spannweite 17.53 m; Länge 16,26 m; Höhe 4,47 m;
Tragflügelfläche 47,01 m².
Bewaffnung: eine 30 mm General Electric GAU-8A/ Avenger,
drei Pylone unter dem Rumpf und acht unter den Flügeln
für eine Kampfmittelzuladung von 7.257 kg.