Focke Wulf Flugzeugbau AG /GmbH
Die Focke-Wulf-Flugzeugbau AG (ab 1936 GmbH) war ein deutscher Flugzeughersteller aus Bremen. Das 1923 gegründete Unternehmen fusionierte 1963 mit der Weser-Flugzeugbau GmbH zu den Vereinigten Flugtechnischen Werken (VFW). Henrich Focke, Georg Wulf und Hans Kolthoff hatten 1912 gemeinsam das Motorflugzeug A 4 konstruiert. Im Herbst 1914 ließen sie ihren noch im Rohbau befindlichen sechsten Entwurf A 6 zurück, um in die Fliegertruppe einzutreten. Nach dem Krieg bauten Focke und Wulf dann den zweisitzigen A 7 Storch, der im November 1921 zum ersten Mal abhob, jedoch kurze Zeit später von einem Sturm zerstört und neu aufgebaut wurde. Am 24. Oktober 1923 gründeten sie die Bremer Flugzeugbau AG. Hieraus wurde die Focke-Wulf-Flugzeugbau AG in Bremen am 1. Januar 1924 gegründet. Die Gründer waren die Bremer Kaufleute Otto Bernhard, Otto Schurig und Ludwig Roselius, sowie Henrich Focke als Konstruktionsleiter, Georg Wulf als Erprobungsleiter und Dr. Werner Naumann als kaufmännischer Leiter. Am 29. April 1926 wurde die Gesellschaft in Norddeutsche Luftverkehr AG umbenannt. Wulf kam 1927 bei einem Testflug ums Leben.
Nachfolgend werden einige markante Entwicklungen der Firma Focke Wulf gezeigt, von denen zwei Typen (Fw 44 und Fw 190) auf den nächsten Seiten näher erläutert werden sollen.
Auf staatlichen Druck hin fusionierte die Focke-Wulf-Flugzeugbau AG mit der illiquiden Albatros Flugzeugwerke GmbH, Berlin, im September 1931. 1936 erfolgte die Umwandlung der Aktiengesellschaft in eine GmbH. In dieser Zeit entstand die Focke Wulf Fw 44 Stieglitz.
In Ergänzung zur Bf 109 wurde ein Jagdeinsitzer entwickelt werden, in den die Erfahrungen aus der Entwicklung und Nutzung der zeitgenössischen Jagdflugzeuge einfließen sollten. Der neue Flugzeugtyp sollte entweder durch den flüssigkeitsgekühlten Zwölfzylinder-V-Motor Daimler-Benz DB 601 oder einen der beiden in der Entwicklung befindlichen luftgekühlten 14-Zylinder-Doppelsternmotoren höherer Leistung (BMW 139 oder BMW 801) angetrieben werden.
Ernst Udet, der in seiner Funktion als Generalluftzeugmeister (ab 1939) Einfluss auf die Konstruktion und die Auswahl der zu verbauenden Komponenten der Flugzeugentwürfe nahm, setzte beim Reichsluftfahrtministerium den Sternmotor BMW 139 gegen den V-Motor DB 601 durch, der bereits bei der Bf 109 und Bf 110 zum Einsatz kam. Neben der höheren Beschussfestigkeit eines luftgekühlten Motors (bedingt durch das Fehlen von Kühlflüssigkeiten, deren Verlust bei Beschussschäden zum Festfressen des Motors führte) sprach vor allem die Entlastung der V12-Motorenproduktion bei Daimler-Benz und dessen Lizenznehmern für eine solche Lösung. Weiterhin forderte das RLM einen möglichst einfachen Aufbau, um sehr kurze Herstellungszeiten in der Großserienproduktion zu realisieren, gute Wartungsmöglichkeiten durch entsprechende Aussenklappen, die möglichst freie Zugänglichkeit zum gesamten Motor und den Motornebenaggregaten gewährleisteten, sowie einen guten gepanzerten Schutz für den Piloten in den zu erwartenden Hauptbeschussrichtungen. Diese Überlegungen deckten sich auch mit der Konstruktionsphilosophie von Kurt Tank, der seine Überlegungen bei der Entwicklung der Fw 190 1938/1939 mit einbrachte:
1933 schied Henrich Focke aus der Unternehmensleitung aus und legte sein Augenmerk auf die Entwicklung von Drehflüglern (speziell auf jene der Fw 61). Die technische Leitung in der Firma ging an Kurt Tank über. Henrich Focke gründete stattdessen 1937 die Firma Focke, Achgelis und Co. GmbH in Delmenhorst, die sich auf die Entwicklung von Hub- und Tragschraubern spezialisierte. Die Focke-Wulf Fw 61 wurde daraufhin in Focke-Achgelis Fa 61 umbenannt. In Marienburg in Westpreußen entstand zu Kriegsbeginn ein großes Zweigwerk. Ein weiteres Werk entstand in Sorau in Niederschlesien. 1944 vereinigte sich Focke, Achgelis und Co. mit der Weser-Flugzeugbau GmbH (umgangssprachlich „Weserflug“ genannt).