Iluschin Il-28

Der erste von drei Prototypen für den taktischen Bomber Iljuschin Il-28 (NATO Code-Name “Beagle') flog am 8. August 1948; etwas mehr als ein Jahr zuvor hatte die Il-22 mit vier Ljulka TR-1 Jet-Triebwerken ihr erfolgloses Testprogramm begonnen. Die Il-28 war ein Schulterdecker in Ganzmetallbauweise mit geraden Tragflächen und gepfeilten Leitwerksflächen sowie einem einziehbaren Dreibeinfahrwerk. Der Antrieb bestand aus zwei Klimow RD-45F-Strahltriebwerken (Ableitungen des Rolls-Royce Nene) von je 2.270kp Schub. Der Pilot saß unter einer erhöhten, sorgfältig verkleideten Kuppel, die Bugstation für den Navigator war vollständig verglast, und der Bordschütze im Heck hinter den Leitwerk (der auch die Rolle des Funkers übernahm) bediente in einer Kanzel zwei Il-K6 Kanonen. Die Serienmuster flogen bei zahlreichen Bomber-Regimentern der VVS und erhielten immer wieder aerodynamische Verbesserungen. Die RD-45-Strahltriebwerke wurden von zwei Klimow VK-1 ersetzt und Vorrichtungen für abnehmbare Flügelspitzentanks wurden installiert.

Die Il-28 erwies sich als zuverlässig und vielseitig und wurde in den frühen 1950er Jahren an die Volksrepublik China geliefert, die mehr als 500 Exemplare abnahm und weitere unter Lizenz selbst baute. Der Typ wurde außerdem in die Tschechoslowakei und nach Polen exportiert und in mehr als 20 Ländern verkauft. Für viele Jahre diente das Modell in vorderster Linie.

Iljuschin und sein Kollektiv konstruierten während dieser Periode zahlreiche Entwürfe für andere Prototypen von Bombenflugzeugen; die aber nicht in Serie gingen. Dazu gehörten unter anderem auch zwei taktische Bomber mit jeweils zwei Strahltriebwerken und gepfeilten Flügeln. Dies waren die Typen Il-30 (1951) und die Il-54 (1954), bzw. die sehr viel größere Il-46 aus dem Jahr 1952 mit einem maximalen Startgewicht von 42.000 kg.

 

Varianten

Il-28T: Torpedobomber-Version der Marine.

Il-28U: Trainer-Version mit nicht verglasten Bug und einem zweiten Cockpit für den Schüler vor und unterhalb des Standard-Cockpits.

Il-28R: Version für taktische Aufklärung mit optischen oder elektronischen Sensoren im Waffenschacht; einige besaßen ein Unterrumpf-Radom.

Il-20: zivile Version, von Aeroflot ab Frühjahr 1956 auf der Strecke Moskau-Swerdlowsk-Nowosibirsk eingesetzt; als Versuchsflugzeug für Jet-Transporter gedacht; transportierte außerdem Druckplatten für nationale Zeitungen, die in verschiedenen Städten der Sowjetunion gedruckt wurden.


Technische Daten

Iljuschin Il-28Typ: taktischer Tagbomber.

Triebwerk: zwei Klimow VK-1 Strahltriebwerke mit 2.700 kp Schub.

Leistung:

Höchstgeschwindigkeit 900 km/h in 4.500 m Höhe;

Dienstgipfelhöhe 12.300 m;

Reichweite 2.180 km.

Gewicht:

Rüstgewicht 12.890 kg;

max. Startgewicht 21.000 kg.

Abmessungen: Spannweite 21,45 m; Länge 17,65 m; Tragflügelfläche 60,80 m².

Bewaffnung: zwei starre, vorwärtsfeuernde 23 mm NS-23 Kanonen und zwei NS-23 Kanonen in Bug- bzw. Heckkanzel plus normale innere Bombenlast von 1.000 kg, maximal 3.000 kg.


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