Messerschmitt Bf 109 (II)

Die Entwicklung zur "Gustav"

Als im Juni 1941 der Großangriff auf die Sowjetunion begann, wurde die Serie Bf 109F bei den Jagdgeschwadern an der Front eingeführt, doch blieb der `Emil' noch lange Zeit im Einsatz.

Die Bf 109F mit ihrem Triebwerk DB 601E (1.200 PS/895 kW) galt allgemein als attraktivste Variante der Bf 109. Sie hatte abgerundete Flügelrandbögen und eine vergrößerte Propellerhaube. Glatte Klappen ersetzten die geschlitzten Klappen des `Emil'. Das Heckfahrwerk konnte jetzt voll eingezogen werden und das Heckleitwerk war von nun an selbsttragend. 

Die Bewaffnung dieses Typs wurde dagegen überall bemängelt, da sie auf die frühere Ausstattung mit zwei MG 17 im Bug und einer Bordkanone im Propellerschaft reduziert worden war. Die Militärexperten waren mit den Leistungen dieser Ausstattung theoretisch zufrieden, doch für erfolgreiche Einsätze brauchten die Piloten eine schwerere Bewaffnung. 


Bf 109 F-4
Bf 109 G-10

In der zweiten Hälfte des Jahres 1940 musterte die Luftwaffe das Vorlaufmodell Bf 109F-0 aus und ersetzte es im folgenden Jahr durch die Bf 109F-1. Dabei stellte sich heraus, dass die selbsttragende Konstruktion des Heckleitwerks wegen der fehlenden Verstrebung bei bestimmten Drehzahlen zu starken Resonanzschwingungen neigte und Unfälle zur Folge hatte, weshalb dieser Teil der Maschine verstärkt werden musste. 

Nach der Bf 109F-2 (mit zwei 15 mm Maschinengewehren MG 151 anstelle der 20 mm-Kanone MG FF) ging Anfang 1942 die Hauptvariante Bf 109F-3 mit einer Höchstgeschwindigkeit von 628 km/h in 6.700 m Höhe in Serie.

Diese Bf 109F wurde weiter verbessert und erhielt unter der Bezeichnung Bf 109F-4 ein MG 151 mit einem auf 20 mm erweitertem Lauf; als Bf 109F-4/R1 einen Rüstsatz für zwei 20 mm Maschinengewehre MG 151 unter den Tragflächen für den Einsatz als schwerer Jäger und als Bf 109F-4B Bomben bis zu 500 kg für den Einsatz als Jagdbomber. Die Jagdaufklärer Bf 109F-5 und Bf 109F-6 wurden im späteren Verlauf des Jahres 1942 eingeführt. Der zweiundzwanzigjährige Oberleutnant Hans-Joachim Marseille erzielte die meisten seiner 158 Abschüsse mit der tropentauglichen Version einer Bf 109F-4, bevor er am 30. September 1942 über Nordafrika aus einer Bf 109G-2 abspringen mußte und dabei ums Leben kam.

Die Bf 109G mit dem Spitznamen „Gustav“ wurde im Spätsommer 1942 in Dienst gestellt und in größeren Stückzahlen gebaut als alle anderen Varianten. In der Vorserienproduktion erhielten sie noch das Triebwerk DB 601E und in der Serienproduktion das Triebwerk DB 605A mit 1.475 PS (1.100 kW). Als Grundbewaffnung behielt man die beiden im Bug montierten 17 mm-MG und die 20 mm Bordkanone MG 151/20 im Propellerschaft bei.  

Bf 109 G-6
Bf 109 G-2
Bf 109 G

Hinweis


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