Berijew Be-200
Die Berijew Be-200 ist eine erheblich überarbeitete, aber eine etwas kleinere Version der Berijew Be-42 (A-40 Albatros). Die Be-200 kann sowohl von Land als auch von Wasserflächen aus starten. Einsatzgebiete sind die Seeraumüberwachung, der Umweltschutz, Löscheinsätze, Passagier- oder Frachtguttransport. Für den Export wird das Flugzeug statt mit den üblichen Progress- auch mit Rolls-Royce- oder Allison-Triebwerken angeboten. Der Rollout erfolgte im September 1996, der Jungfernflug des Prototyps fand am 24. September 1998 statt. Die beschränkte Zulassung als Feuerlöschflugzeug erhielt das Flugzeug am 10. August 2001, die volle Zulassung durch die russischen Behörden erfolgte am 29. Dezember 2003.
Die zweite „200“ (Nr. 7682000003) hob am 27. August 2002 von der Start- und Landebahn des Werksflugplatzes ab. Im ersten vierzigminütigen Flug wurde sie von der dreiköpfigen TANTK-Crew bestehend aus den Testpiloten N.P. Kuleshova und N.N. Okhotnikov sowie dem Flugingenieur A.N. Ternowoj getestet.
Im Gegensatz zur ersten „200“ wurde sie als Variante Be-200ChS gebaut; mit einer Ausrüstung, die den Vorgaben des Katastrophenschutzministeriums der Russischen Föderation entsprach und fast allen Extra-Wünschen der Kunden für den Notfall- und Rettungseinsatz entsprach.
Ende des Monats flog die Be-200ChS (Hecknummer RA-21512) nach Taganrog, wo sie zum ersten Mal vom Wasser abhob, und wurde am 3. September nach Gelendschik überführt. Das Erscheinen des eleganten hellen Amphibien-Flugzeugs in der Abenddämmerung am Himmel über der Bucht wurde zu einer kleinen Sensation, und während des gesamten Hydro-Aviasalon-2002 (International Exhibition and Scientific Conference on Hydroaviation) stand die Be-200ChS im Mittelpunkt der Ausstellung und erhielt die Aufmerksamkeit aller.
Äußerlich unterschied sich die Be-200ChS nicht sonderlich vom ersten Flugzeug (7682000002). Weder in der Lackierung, noch in dem Vorhandensein von den beiden Sichtkuppeln, welche sich auf jeder Seite in Höhe des Flügelansatzes befinden. Auch die Stützschwimmern links und rechts unter den Flügeln sowie die Triebwerke behielten die gleiche Position und veränderten nicht die Gesamtkonzeption des Amphibien-Flugzeugs.
Die für das Auge unsichtbaren Unterschiede zum ersten 200er Typ betrafen hauptsächlich die Ausrüstung des Amphibiums. Das Flugzeug wurde mit einem verbesserten Flug- und Navigationssystemen (ARIA-200M, neuen EDSU-und SPU-200ChS-Systeme), einem AOS-Onboard-Überwachungssystem, einem externen Schallwarnsystem SGU-600 und einem SX-5-Suchscheinwerfer ausgestattet. Im Frachtraum wurden Arbeitsplätze für zwei Beobachter eingerichtet, an denselben Glaskuppeln, die für die visuelle Suche nach Zielen gedacht sind, zusätzlich wurde es mit einem Orion-25C-Schlauchboot und diverser anderer Rettungsgeräte und Einrichtungen ausgerüstet. Seitenwände und Decke der Kabine sind mit Paneelen der britischen Firma AIM Aviation verkleidet.
Technische Daten
Modifikation Be-200ChS
Spannweite, m 32,78
Flugzeuglänge, m 32,05
Flugzeughöhe, m 8,90
Flügelfläche, m² 117,40
Gewicht kg
Leermasse 28000
Max. Startmasse (aus dem Wasser) 40000
Max. Startmasse (vom Land) 42000
Kraftstoff l 12500
Triebwerk 2 Turbofan Progress D-436TP
Schub, kp
maximal 2 x 7500
Max. Reisegeschwindigkeit, km/h 700
Wirtschaftliche Geschwindigkeit, km/h 560-600
Praktische Reichweite, km 3100
Max Einsatzzeit, h 6,5
Praktische Gipfelhöhe, m 8000