Lockheed F-104 Starfighter
Im Jahr 1952 fand sich der Chefingenieur von Lockheed, C.L. 'Kelly' Johnson, mit der Aufgabe konfrontiert, ein einsitziges Jagdflugzeug konstruieren und entwickeln zu müssen, das allen von der gegnerischen Seite in Korea verwendeten Maschinen überlegen sein sollte. Er entschied sich für ein kleines Format, damit die Maschine mit der Leistung eines einzigen Triebwerks eine hohe Geschwindigkeit und eine ausgezeichnete Manövrierbarkeit erreichte. Außerdem versuchte er, die Flugzeuge so einfach wie möglich zu halten, damit der Stückpreis möglichst niedrig blieb. Johnson konstruierte einen ungepfeilten Flügel mit langer Profilsehne, kurzer Spannweite und einer maximalen Dicke von 10,16 cm, dessen Vorderkante so scharf war, dass sie am Boden zum Schutz gegen Verletzungen abgedeckt werden musste. Das Höhenleitwerk war fast an der Spitze der Heckflosse angesetzt, und der Rumpf wurde um das General Electric J 79 Triebwerk herumgebaut. Aus diesem Grund hatte die Lockheed F-104 Starfighter nur wenig Platz für die Bordausrüstung und besaß beispielsweise auch kein Bordradar für Abfangeinsätze.
Der Erste der beiden XF-104 Prototypen, der mit einem Wright XJ65-W-6 Strahltriebwerk mit 3.538 kp Schub (4.627kp mit Nachbrenner) angetrieben wurde, flog erstmals am 4. März 1954. Daran schlossen sich jedoch noch knapp vier Entwicklungsjahre an, bis die USAF im Januar 1958 die Freigabe zum Einsatz bei der Truppe erteilte. Inzwischen hatte die USAF jedoch das Interesse an dieser Jägerkategorie verloren und akzeptierte letztendlich nur 296 für den Eigenbedarf. Allerdings entschied sich eine Gruppe von NATO-Ländern unter der Führung der Bundesrepublik Deutschland für die Produktion einer verbesserten Version für die eigenen Luftstreitkräfte. Das führte zu einem umfangreichen internationalen Produktionsprogramm, in dessen Rahmen der Starfighter in Belgien, Italien, den Niederlanden und in der Bundesrepublik Deutschland für die NATO-Streitkräfte, sowie in Kanada und in Japan gebaut wurde. Bei Produktionseinstellung waren insgesamt 2.282 F-104 gebaut worden, von denen auch 1985 noch etliche Flugzeuge im Einsatz waren. Wegen ihrer extrem hohen Absturzquote wurde die deutsche Version des Starfighter berühmt-berüchtigt.
Technische Daten Lockheed F-104G Starfighter
Typ: ein einsitziges Mehrzweck-Kampfflugzeug.
Triebwerk: ein General ElectricJ79-GE-11A Strahltriebwerk mit Nachbrenner und 7.076 kp Schub.
Leistung:
Höchstgeschwindigkeit1.845 km/h in 15.240 m Höhe;
Dienstgipfelhöhe 15.240 m;
Reichweite 1.740 km.
Gewicht:
Leergewicht 6.348 kg;
max. Startgewicht 13.170 kg.
Abmessungen:
Spannweite 6,36 m; Länge 16,66 m; Höhe 4,09 m; Tragflügelfläche 18,22 m².
Bewaffnung: eine sechsläufige 20 mm General Electric-Kanone, an den Flügelspitzen montierte Sidewinder Luft-Luft-Raketen und bis zu 1.814kg verschiedener extern befestigter Abwurf-Waffen.