LOCKHEED CORPORATION
Die Lockheed Corporation (ursprünglich Loughead Aircraft Manufacturing Company) war ein US-amerikanisches Luft- und Raumfahrtunternehmen in Burbank (Los Angeles County/USA). Der 1912 gegründete Hersteller fusionierte 1995 mit Martin Marietta zu Lockheed Martin. Im Jahr 1912 gründeten die Brüder Allan und Malcolm Loughead die Alco Hydro-Aeroplane Company, die jedoch insolvent ging, nachdem man für das erste Produkt, die Loughead Modell G, keine Kunden finden konnte. 1916 gründete man die Loughead Aircraft Manufacturing Company, die das Flugzeug Loughead F-1 entwickelte. Man hielt sich zwar während des Ersten Weltkrieges mit Lizenzprodukten über Wasser, musste aber trotzdem 1921 Insolvenz anmelden.
Nach dem Zusammenbruch des Unternehmens schuf Allan Loughead 1926 in Hollywood, Kalifornien, die Lockheed Aircraft Company, die eigentliche Keimzelle des heute bekannten Unternehmens. Der neue Name leitete sich von der Aussprache des Namens »Loughead« ab und später übernahmen die Brüder Loughead diesen Namen auch als Familiennamen. 1929 erwarb die Detroit Aircraft Corporation das Unternehmen. Die Große Depression ruinierte den Flugzeugmarkt. Eine Investorengruppe um die Brüder Robert und Courtland Gross übernahm 1932 die zahlungsunfähige Detroit Aircraft für 40.000 US-Dollar. 1934 übernahm Robert E. Gross die Leitung der neuen Lockheed Corporation mit Sitz am Flughafen von Burbank. Das erste erfolgreiche Flugzeug war die Vega, von der 141 Exemplare gebaut wurden. Mit ihr wurden zahlreiche Flugrekorde geflogen.
Diese und einige andere Typen sollen hier vorgestellt werden.
In den 1930er-Jahren entwickelte Lockheed für 139.400 Dollar Das Modell L-10 Electra, ein kleines zweimotoriges Transportflugzeug. Im ersten Produktionsjahr konnten vierzig Flugzeuge verkauft werden. Auf der Basis der Electra entstand auch das Bombenflugzeug Hudson, das während des Zweiten Weltkriegs bei den US-Marinefliegern und der Royal Air Force vor allem zur U-Bootbekämpfung eingesetzt wurde.
Während des Krieges entwickelte Lockheed, zusammen mit Trans World Airlines (TWA), die L049 Constellation, die in der Lage war, 43 Passagiere in dreizehn Stunden von New York nach London zu befördern. Die ersten Exemplare der Constellation (auch kurz als „Connie“ bezeichnet) wurden an das Militär geliefert. Erst nach dem Krieg erhielten die Fluggesellschaften ihre bestellten Flugzeuge. Dennoch hatte sich Lockheed mehr als ein Jahr Vorsprung vor der Konkurrenz gesichert und war daher maßgeblich an der Modernisierung des zivilen Luftverkehrs beteiligt.
Später entwickelte Lockheed eine größere Transportmaschine, die mit zwei Decks versehene R6V Constitution, mit der die Constellation abgelöst werden sollte. Von diesem unzureichend motorisierten Flugzeug sind letztlich nur zwei Prototypen gebaut worden. 1954 absolvierte die C-130 Hercules, ein viermotoriges Transportflugzeug, seinen Jungfernflug. Die Version C-130J wird bis heute (2021) noch gebaut.
In den 1960er Jahren begann Lockheed mit der Entwicklung zweier großer Flugzeuge: des C-5-Galaxy-Militärtransporters und der L-1011 TriStar, einem zivilen Großflugzeug. Beide Projekte waren durch Verzögerungen und Kostenüberschreitungen gekennzeichnet. Konstruktionsfehler bei der C-5 musste Lockheed auf eigene Rechnung beseitigen. Die Tristar, die in direkter Konkurrenz zur McDonnell Douglas DC-10 stand, litt unter der verspäteten Lieferung der neu entwickelten Rolls-Royce-RB211-Triebwerke. Beide Projekte brachten dem Unternehmen in den 1970er-Jahren hohe Verluste ein.
Zu den übrigen Lockheed-Entwürfen gehören u.a. auch die F-104 Starfighter aus den späten 1950er-Jahren, das weltweit erste Kampfflugzeug mit doppelter Schallgeschwindigkeit, und die C-141 Starlifter (ein Großtransportflugzeug).