Mikojan-Gurewitsch MiG-31
Es liefen damals Gerüchte über eine neue ‘SuperFoxbat’, eine Weiterentwicklung der MiG-25, um, als Leutnant Viktor Belenko mit seinem frühen Exemplar der ‘Foxbat-A’ auf dem Flughafen Ijlakodate in Japan landete. Der Überläufer verschaffte dem Westen ein erstes genaueres Bild von der MiG-25 und gestattete den technischen Experten, das Flugzeug bis ins kleinste Detail zu Überprüfen. Sein Verhör enthüllte grobe Umrisse einer neuen, zweisitzigen Variante mit der Bezeichnung MiG-25MP, die sich in der Entwicklung befand und vermutlich mit sechs AA-X-9 und einer eingebauten Kanone bewaffnet war. 1978 eröffnete eine sowjetische Nachrichtenmeldung, dass eine ‘modifizierte MiG-25’ aus 6.095 m Höhe mit Erfolg ein kleines, extrem tief fliegendes Ziel, wahrscheinlich Marschflugkörper, zerstört hatte. Weiter wurde mitgeteilt, dass bei späteren Tests ein Flugzeug in 16.765 m Höhe ein in 21.335 m Höhe fliegendes Ziel zerstört haben soll. Im Nachhinein betrachtet schien es wahrscheinlich, dass es sich bei diesen Tests um das Mikojan-Gurewitsch MiG-31 Waffensystem handelte, das eine Kombination aus der neuen AA-9 Rakete und eventuell einem MiG-31-Prototypen oder Versuchsflugzeug darstellte. Die ersten Berichte ließen vermuten, dass die MiG-31, die bald die NATO-Bezeichnung ‘Foxhound’ erhielt, einfach nur eine ‘Foxbat’ der neuen Generation aber tatsächlich viel leistungsstärker als sein Vorgänger war.
Fotos des neuen Flugzeugs, die im August 1985 von einer General Dynamics F-16 der norwegischen Luftwaffe aus gemacht wurden, enthüllten viele der ins Auge fallenden Eigenschaften. Massive Cockpithauben mit kleinen Fensterscheiben decken das neue Cockpit mit Tandemsitzen ab, und vor der Windschutzscheibe befand sich ein IR-Such- und Verfolgungssensor. Unter der großen Radarkuppel ein Doppler-Radar, das mit großer Wahrscheinlichkeit in Anlehnung an Hughes APG-63 und APG-65 Radaranlagen der McDonnell Douglas F-15 ‘Eagle‘ und F-18 ‘Hornet‘ entstanden ist. An den Flügelspitzen fehlen die auffälligen Gondeln der MiG-25, was wiederum vermuten ließ, dass die MiG-31 mit einer eigenen Radaranlage und eventuell noch mit einer Trägheitsplattform ausgerüstet ist, die ihr die Anwendung des Systems ‘Abfeuern-und-Vergessen’ ermöglichte. Die verstellbaren Nachbrenner-Düsen haben einen größeren Durchmesser und sind länger als die der ‘Foxbat’, und so erscheint es mehr als wahrscheinlich, dass ein neues Triebwerk installiert wurde. Weiterhin wurde vermutet, dass die ‘Foxhound’ im Verlauf des Jahres 1983 bei der Voyska PVO für die vorderste Linie in Dienst gestellt wurde und die dort die betagten Tupolew Tu-128 ‘Fiddler’ und die frühen MiG-25-Varianten ersetzte. Rund 75 Exemplare sollen sich bei drei Regimentern der Voyska PVO im Dienst befunden haben, die im Verteidigungsdistrikt Archangelsk stationiert waren bzw. noch sind. Weitere 24 Maschinen sollen sich im ECM-Aufklärungseinsatz befunden haben, die dort die Flotte von Jakowlew Jak-28 ‘Brewer’ verstärken sollten.
Modifikation der MiG-31BM
Spannweite, m 13,46
Länge, m 22,67
Höhe, m 6,10
Flügelfläche, m² 61,60
Gewicht (kg
leeres Flugzeug 21825
normaler Start 42400
Maximaler Start 48200
Triebwerk 2 DTRD Soloviev D30F-6M
Schub (ohne nachbrenner), kN 2 x 16500
Höchstgeschwindigkeit, km/h
in großer Höhe 3000 (M=2,83)
in Bodennähe 1500
Praktische Reichweite, km
mit PTB 3300
ohne PTB 2500
Kampfradius, km
ohne PTB bei Geschwindigkeit M 1.720
mit PTB bei Geschwindigkeit M 1 1200
mit PTB bei Geschwindigkeit M 1 1400
mit einer Betankung bei Geschwindigkeit M 1 2000
Maximale Steiggeschwindigkeit, m/min
Praktische Decke, m 20000
Besatzung, Personen 2
Bewaffnung: eine 23-mm-Sechslaufkanone GSh-6-23 (260 Schuss), Kampflast - 9000 kg
bis zu 6 Langstreckenraketen R-33S oder R-37,
bis zu 4 Mittelstreckenraketen R-77 oder RVV-AE,
2 UR R-40TD,
3 Luft-Boden-Raketen X-59 und X-29T oder 2 X-59M
6 Anti-Radar-Raketen X-31A Bis zu 6 Anti-Radar-Raketen X-31P, X-25MP oder X-25MPU
bis zu 6 verstellbare Fliegerbomben KAB-1500 oder
bis zu 8 KAB-500 mit Fernseh- oder Laserführung