Hawker Hurricane

In der britischen Bevölkerung war es wohl nur sehr wenigen bekannt, dass die RAF ein bedeutendes neues Kampfflugzeug erhalten hatte, als im Dezember 1937 die ersten Serienexemplare der Hawker Hurricane Mk I an die No. 111 Squadron der RAF Northolt geliefert wurden. Erst im Februar 1938 meldeten die Zeitungen, dass eine dieser Exemplare von Turnhouse in Schottland nach Northolt geflogen und die Entfernung von 526 km in 48 Minuten zurückgelegt hatte. Das bedeutete eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 658 km/h. Die Arbeit an der Hurricane begann 1933, als der Hawker Chefkonstrukteur Sydney Camm beschloss, einen auf dem Fury-Doppeldecker basierenden Eindecker zu entwerfen und als Triebwerk den Rolls-Royce Goldhawk Motor zu verwenden. Während der Entwicklung wurde der Goldhawk durch den Rolls-Royce P.V.12 Merlin ersetzt, und Hawker begann mit dem Bau eines Prototypen für die Spezifikation F.36/34 des Luftfahrtministeriums. Beim Erstflug am 6. November 1935 hatte der Prototyp ein einziehbares Fahrwerk, ein verstrebtes Leitwerk, einen konventionellen Hawker-Rumpf mit Stoffbespannung sowie neue zweiholmige Eindeckerflügel mit Stoffbespannung und als Triebwerk einen 990 PS (738 kW) starken Rolls-Royce Merlin C-Motor.

Die offiziellen Versuche begannen im Februar 1936, wobei selbst optimistische Erwartungen an die Höchstgeschwindigkeit spielend übertroffen wurden, und am 3. Juni 1936 wurde ein Auftrag über 600 Serienexemplare erteilt. Ende des Monats erhielt das neue Kampfflugzeug den Namen Hurricane. Hawker hatte die starke Nachfrage vorausgesehen und bereits die Herstellung von 1.000 Flugzeuge eingeleitet, als die Bestellung des Luftfahrtministeriums einging. Für das Flugzeug war jedoch ein Merlin II-Triebwerk vorgesehen, was eine Verzögerung mit sich zog. Aber Hawker konnte das erste Serienexemplar der Mk I dennoch am 12. Oktober 1937 fliegen. Ende 1938 waren schon 200 Exemplare an das RAF-Flight-Command ausgeliefert worden. Die frühen Serienmaschinen unterschieden sich nur geringfügig vom Prototypen, abgesehen vom 1.030 PS (768 kW) Merlin II Motor. 1938 wurde beschlossen, zusätzliche Flugzeuge von Gloster Aircraft bauen zu lassen.