Beech Modell 17 Staggerwing

Die amerikanischen Piloten der frühen 1920er Jahre erfanden Flugkunststücke, machten Spaziergänge auf Tragflächen, führten Trapez-Akte aus und stellten Strickleiterverbindungen von einem fliegenden Flugzeug zum anderen her. Als sich Menschenmengen ansammelten, um diesen Shows zuzusehen, nahmen die Piloten auch oft einige Zuschauer mit an Bord, um mit ihnen Rundflüge auszuführen. Viele dieser Piloten wollten mit ihren während des Ersten Weltkriegs gelernten Fähigkeiten nur ihren Lebensunterhalt verdienen; anderen war daran gelegen, ihrer Nation die Luftfahrt stärker ins Bewusstsein zubringen. Viele kamen bei Unfällen ums Leben, was auf den schlechten Zustand der Flugzeuge oder auf unzureichende Wartung zurückzuführen war. Aber viele überlebten diese Zeit jedoch und begannen mit den ersten Luft-Taxi-Unternehmen.

Andere, wie etwa Walter Beech und Clive Cessna, beschäftigten sich mit der Konstruktion und der Herstellung von Flugzeugen, die für den normalen Mann auf der Straße geeignet sein sollten. Zusammen mit Lloyd Stearman gründeten Beech und Cessna 1924 die Travel Air Manufacturing Company, die sechs Jahre später von der Curtiss-Wright Corporation aufgekauft wurde. Walter Beech ging danach seinen eigenen Weg und etablierte1932 zusammen mit seiner Frau Oli-ve die Beech Aircraft Corporation. Ende 1950 starb Beech, aber viele Jahre  nach der Gründung, war Olive Beech Vorsitzende des Vorstandes einer sehr erfolgreichen Firma, die etwa 45.000 Flugzeuge in verschiedenen Varianten gebaut hat. Der Schlüssel zu ihrem Erfolg war die Beech Model 17. Die hohe Leistungsfähigkeit des ursprünglichen Model 17R, von dem nur zwei Exemplare gebaut wurden, bedeutete aber auch, dass für das Führen dieses Flugzeuges ein sehr erfahrener Pilot nötig war; somit eignete sich dieses Modell nicht für den Massenmarkt. 

Die 17R wurde in Anwesenheit aller acht Angestellten der Firma im November 1932 erstmals geflogen und bewies einen erstaunlichen Geschwindigkeitsbereich, der von 97 bis 322 km/h reichte. Das auffälligste Kennzeichen der Konstruktion waren die nach hinten gestaffelten Tragflächen dieses Doppeldeckers. Diese Konfiguration verschaffte dem Piloten ein gutes Sichtfeld seitwärts nach hinten und diente vor allem der konstruktiven Integration.  

Windtunnel-Tests haben außerdem gezeigt, dass diese Konstruktion eine gute Kombination von Geschwindigkeit und Stabilität gewährleistete. Das Flugzeug besaß einen geschweißten Stahlrohrrumpf, der zum größten Teil mit Stoff bespannt war und ein konventionell verstrebtes Leitwerk. Das ungewöhnlich schmalspurige Hauptfahrwerk wurde durch ein festes Heckrad komplettiert. Die Haupträder waren mit großen, stromlinienförmigen Verkleidungen versehen, konnten zur Rumpfmitte eingefahren werden, ragten aber noch ca. 15 cm aus der unteren Tragfläche heraus.

In der geschlossenen Kabine war Platz für einen Piloten und drei bis vier Passagiere. Der 420 PS (313kW) starke Wright R-975-E2 Sternmotor war voll verkleidet. Die ausgezeichneten Leistungen der Staggerwing (Staffelflügel), wie das Modell genannt wurde, ermöglichten der Firma, sich auf die Vereinfachung der Handhabung zu konzentrieren, vor allem der Handhabung am Boden. Das führte zu einer Reihe von Verbesserungen; unter anderem zu einem breiteren Hauptfahrwerk. Mehr Informationen gibt es hier>>>>