Bristol Typ 152 Beaufort

Im Jahr 1935 hatte das Luftfahrtministeriumunter den Nummern M.15/35 und G.24/35 zwei Spezifikationen herausgegeben, die detaillierte Anforderungen an einen Torpedobomber bzw. an einen allgemeinen Aufklärer/Bomber enthielten. Letzterer sollte die im Dienst stehende Avro Anson ersetzen, was durch den Typ 149 geschah, der in Kanada als Bolingbroke gebaut wurde. In Erfüllung der ersten Anforderung nach einem Torpedobomber begann Bristol mit der Einführung einer Adaption der Blenheim und nannte diese Konstruktion Type 150. Dieser Vorschlag, der in der Hauptsache in einer Rumpfvergrößerung bestand, um Platz für ein Torpedo zu schaffen, sowie darin, stärkere Motoren einzubauen, wurde im November 1935 beim Luftfahrtministerium eingereicht. Nachdem die Angebotsunterlagen des Typs 150 abgeschickt waren, kam das Konstruktionsteam bei Bristol zu dem Schluss, dass beide Spezifikationen des Luftfahrtministeriums mit einem einzigen Flugzeug erfüllt werden könnten, das aus der Blenheim entwickelt würde, und das Team machte sich sofort an die Vorbereitung einer neuen Skizzierung, der des Typ 152. Im Vergleich zur Blenheim Mk IV war die Neukonstruktion etwas länger, damit ein Torpedo in einer halboffenen Position unter dem Rumpf mitgeführt werden konnte, und bot Platz für einen Navigator, wobei Pilot und Navigator nebeneinander saßen. Hinter ihnen befand sich ein Arbeitsplatz, der durch einen Kanonier/Fotografen/Funker besetzt werden konnte.

Bristol 152 Beaufort Mk.II, DD931

Der Typ 152 gefiel dem Luftfahrtministerium besser; es wurde jedoch überlegt, dass eine vierköpfige Besatzung unbedingt erforderlich sei und die Konstruktion wurde entsprechend abgewandelt. Die sich daraus ergebende hohe Linie des Kabinenoberdachs, die sich bis zum hinteren MG-Stand fortsetzte, wurde zum Erkennungszeichen dieses neuen Flugzeuges, das nach der Spezifikation 10/36 des Luftfahrtministeriums gebaut wurde und den Namen Beaufort erhielt. Die Einzelkonstruktionen wurden sofort in Angriff genommen. Es zeigte sich jedoch schon bei frühzeitigen Analysen, dass der vorgesehene Antrieb mit zwei Bristol Perseus-Motoren nicht genug Leistung brachte, um den Anstieg des Bruttogewichts um nahezu 25 Prozent ohne ernsthaften Leistungsverlust auszugleichen. Stattdessen wurde der neuentwickelte Taurus mit Muffenventilen und zwei Zylinderreihen für die Beaufort ausgewählt, und die einzige Sorge war, dass der Motor nicht rechtzeitig zur Produktion freigegeben würde, um für das neue Flugwerk zur Verfügung zu stehen. Der Erstauftrag über 78 Flugzeuge wurde im August 1936 erteilt, der erste Prototyp flog jedoch erst gut zwei Jahre später, am 15. Oktober 1938. Weitere Informationen hier>>>

Technische Daten Bristol Beaufort Mk I

 

Typ: viersitziger Torpedobomber.

Triebwerk: zwei 1.130 PS (843kW) Bristol Taurus VI, XII oder XVI-Sternmotoren.

Leistung:

Höchstgeschwindigkeit 418 km/h in 1.830 m;

Reisegeschwindigkeit 322 km/h;

Dienstgipfelhöhe 5.030 m;

Reichweite 1.666 km.

Gewicht:  

Leergewicht 5.945 kg;

max. Startgewicht 9.630 kg.

Abmessungen: Spannweite 17,63 m; Länge 13,59 m; Höhe 3,78 m;

Tragflügelfläche 46,73 m².

Bewafinung: vier bis sieben 7,7 mm Maschinengewehre sowie bis zu 680kg an Bomben oder Minen bzw. ein 728 kg Torpedo.

Bristol Beaufort  Mk.I

Bristol Beaufort Mk. VIII


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Fluggeschichte

von Rainer Lüdemann

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