Mikojan-Gurewitsch MiG-27 (Flogger-D & J)
Die MiG-23BN der Bezeichnung ‘Flogger-F’ hat ebenfalls einige der Flugwerkseigenschaften, die speziell für die Mikojan-Gurewitsch MiG-27 entwickelt wurden. Der auffälligste äußere Unterschied dieser Erdkampfversion zur MiG-23 Serie, mit Ausnahme der MiG-23BN ‘Flogger-F’ und ‘Flogger-H’, ist der völlig neuartige Bug, der dem Piloten eine verbesserte Sicht auf den unmittelbar vor und unter ihm liegenden Erdboden geben soll. Doch nicht nur das Bugprofil wurde geändert, sondern der ganze vordere Rumpfbereich wurde neu konstruiert. Diese und weitere Änderungen bedeuteten, dass die neue Erdkampfversion sich von den anderen Typen inzwischen ausreichend unterschied, um eine Bezeichnungsänderung für das Flugzeug zu rechtfertigen, das dann MiG-27 genannt wurde und in seiner ersten Version die NATO-Bezeichnung ‘Flogger-D’ erhielt. Durch die neue, klar umrissene Rolle gab es keine gegensätzlichen Anforderungen mehr, die bei dem Bugprofil nach einem Kompromiss verlangt hätten.
Da nur ein Laser-Entfernungsmesser und ein Verfolgungsgerät für markierte Ziele untergebracht werden müssen, ist der Bug von der Windschutzscheibe aus stark abgeschrägt und optimiert damit die Sicht nach vorn, die noch weiter verbessert wurde, indem der Pilotensitz und die Cockpithaube angehoben wurden. Für den Einsatz über dem Gefechtsfeld wurde an den Cockpitseiten eine zusätzliche Panzerung angebracht, und da von der Maschine auch in geringen Flughöhen maximale Leistungen verlangt werden, wurden die verstellbaren Lufteinläufe und die verstellbare Austrittsdüse des Triebwerks durch Eintrittsöffnungen und eine Austrittsdüse ersetzt, die leichter nicht verstellbar und in optimaler Stellung montiert sind. Die ‘Flogger-D’ hat eine sechsläufige 23 mm-Kanone vom Typ Gatling und kann in der typischen Version 16 Bomben zu je 250 kg mitführen. Für Überführungszwecke kann die Reichweite der Maschine durch zwei Tanks verlängert werden, die jeweils unter den äußeren Flügelteilen montiert sind; allerdings können in einem solchen Fall die Flügel nicht gepfeilt werden. Die ‘Flogger-D’ wurde in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre eingeführt, und eine neue, als ‘Flogger-J ' bezeichnete Version wurde erstmals 1981 gesichtet. Dieser Typ unterscheidet sich durch geringfügige Änderungen am Bug und kleine Verlängerungen an den Flügelwurzeln, die wahrscheinlich ECM-Geräte beherbergen. Eine Exportversion der ‘Flogger-J’ wird unter der Bezeichnung MiG-27M von HAL in Indien in Lizenz gebaut.
Technische Daten: Mikojan-Gurewitsch MiG-27‘Flogger-D’
Typ: Bodenangriffsflugzeug.
Triebwerk: ein Tumansky R-29-300 Turbojet-Triebwerk mit Nachbrenner und 11.500 kp Schub.
Leistung: (geschätzt)
Höchstgeschwindigkeit Mach 1,7 bzw.974 Knoten (1.806 km/h) oberhalb von 11.000 m Höhe;
Höchstgeschwindigkeit in Meereshöhe Mach 1,1 bzw. 727 Knoten (1.347 km/h); Dienstgipfelhöhe 16.000 m;
Kampfradius im Lo-lo-lo-Einsatz mit vier 500 kg Bomben, zwei AA-2 ‘Atoll’ AAM und externem Treibstoffvorrat 390 km;
max. Überführungsreichweite mit internem Tank und externem Treibstoffvorrat 2.500 km.
Gewicht: max. Startgewicht 20.100 kg.
Abmessungen: Spannweite (ausgefahren) 14,25 m und (eingefahren) 8,30 m; Lange ohne Sensor 16,00 m; Höhe 4,50m; Tragflügelfläche (ausgefahren) 27,26 m².
Bewaffnung eine sechsläufige 23 mm Gatling-Kanone plus fünf Halterungen und zwei Bombenaufhängungen unter dem Rumpf für externe Lasten von insgesamt maximal 4.000 kg Gewicht; zu den Waffen können konventionelle oder taktische Nuklearbomben und eventuell auch die AS-7 ‘Kerrey' ASM zählen.