Mikojan-Gurewitsch MiG-15

Um den dringenden Bedarf der UdSSR nach einem Hochleistungs-Kampfflugzeug mit Strahltriebwerk zu decken, entwarf das MiG-Konstruktionsbüro einen Mittel-decker mit freitragenden, um 35°gepfeilten Tragflächen, einem Rumpf mit rundem Querschnitt, gepfeilten Leitflächen und einer Höhenflosse am oberen Ende des Seitenleitwerks sowie einem einziehbaren Dreibeinfahrwerk. Ein großes Problem war der Mangel an passenden Triebwerken aus landeseigener Produktion, das aber gelöst Wurde, als die britische Regierung Rolls-Royce erlaubte, eine Reihe von Nene Strahltriebwerken in die UdSSR zu exportieren. Bei Klimow verlor man keine Zeit bei der Entwicklung einer Kopie dieses Triebwerks, die zunächst die  Bezeichnung Klimow RD-45 erhielt. Der erste Prototyp (I-310) flog erstmals gegen Ende 1947 nach verschiedenen Modifikationen und ging nach weiteren Tests 1948 in Serie. Anfang1949 nahmen die Maschinen unter der Bezeichnung Mikojan-Gurewitsch MiG-15 den Einsatz auf und erhielten später den NATO-Codenamen 'Fagot'. Noch im gleichen Jahr machte die verbesserte MiG-15bis ihren Erstflug, ebenso wie die Schulversion MiG-15UTI mit zwei Tandemsitzen (Codename'Midget').

Der erste Einsatz der MiG-15 im November 1950 während des Koreakriegs war eine unangenehme Überraschung für den Westen. Es gab nur ein alliiertes Kampfflugzeug der gleichen Klasse bei den Alliierten, die North American F-86 Sabre, aber die MiG-15 zeigte eine bessere Steigzeit, bessere Manövrierbarkeit und eine sehr viel größere Dienstgipfelhöhe. In einer Höhe von über 10.670 m war dieser Typ sogar noch schneller als die Sabre. Zum Glück für die Alliierten verfügten die amerikanischen Kampfflugzeuge über eine bessere Ausrüstung und Ausbildung, dennoch wurde der Westen durch die technologische Überlegenheit der UdSSR nachdenklich gestimmt. Von allen Versionen wurden vermutlich mehrere tausend Exemplare hergestellt. Der Typ wurde unter Lizenz in der Tschechoslowakei (S-102 und S-103) und in Polen (LIM-1 und LIM-2) gebaut, die MiG-15UTI außerdem unter den  Bezeichnungen CS-102 undLIM-3. Ersatzteile und wichtige Flugwerkkomponenten wurden auch in China hergestellt, und neben dem massenweisen Einsatz bei der sowjetischen Armee hat die MiG-15 auch bei zahlreichen mit der UdSSR verbündeten oder von der Sowjetregierung unterstützten Ländern gedient. Nachdem das Modell aus dem Fronteinsatz abgezogen wurde, konnten viele einsitzige MiG-15 in zweisitzige Schulflugzeuge umgebaut und, da es keine serienmäßig hergestellten Schulversionen der MiG-17 oder MiG-19 gab, wurden die üblichen Fortgeschrittenen-Schulflugzeuge des Ostblocks benutzt.