Heinkel He 111
Obwohl die Heinkel He 111 vorerst als Passagierflugzeug konstruiert wurde, war ihr militärisches Potential von größerer Bedeutung. Der erste Prototyp He 111 V-1 war eine vergrößerte Weiterentwicklung der Heinkel He 70 mit zwei 660 PS (492 kW) BMW VI 6,0 Z Motoren und wurde am 24. Februar 1935 zum ersten Mal geflogen. Beim zweiten und dritten Prototyp (He111 V2 und He 111 V3) wurden geringere Spannweiten der Flügel eingeführt, wobei der zweite Prototyp ein Ziviltransportflugzeug mit Platz für zehn Passagiere und Post und der dritte Prototyp das eigentliche Bombenflugzeug wurde. Der (zivile) Prototyp He 111V4 wurde am 10. Januar 1936 der Öffentlichkeit vorgestellt. Sechs He 111C Serienmaschinen, welche von diesem Prototypen abstammten, kamen im gleichen Jahr mit verschiedenen Motoren, darunter auch der BMW132 Sternmotor, in den Dienst der Deutschen Lufthansa. Die Weiterentwicklung der Militärversion setzte sich fort, aber die Einsatzgeschwindigkeit von 270 km/h, die durch eine Überladung mit militärischem Gerät und eine Untermotorisierung entstand, war enttäuschend. Deshalb erhielt der Prototyp He 111 V5 der Militärserie He111B, der Anfang 1936 geflogen wurde, zwei 1.000 PS (746 kW) Daimler-Benz DB 600A Motoren. Seine verbesserte Leistung führte zu umfangreichen Aufträgen, wodurch neue Produktionsstätten notwendig wurden, die im Mai 1937 fertiggestellt wurden. Die ersten Auslieferungen erfolgten Ende 1936 an die 1/KG154 in Fassberg, und im Februar 1937 wurden 30 He 111B-1-Bomber an die Bombereinheit K/88 der Legion Condor in Spanien geliefert. Die He 111 trug die Hauptlast der Luftwaffen-Bombereinsätze zu Beginn des Zweiten Weltkriegs. Die in weiten Bereichen eingeführte Junkers Ju 88 sowie die Verletzlichkeit der He 111 durch britische Jagdflugzeuge führten dazu, dass die Heinkel-Bomber zu Nachteinsätzen und einer Reihe von Sonderaufgaben abkommandiert wurden. Die Produktion der über 7.300 Flugzeuge für die Luftwaffe wurde im Herbst 1944 abgeschlossen; darüber hinaus wurden aber während und nach dem Krieg rund 236 He 111H als CASA 2.111 von CASA in Spanien gebaut, von denen ca. 130 Flugzeuge mit Jumo 211F-2 Motoren und der Rest Rolls-Royce Merlin500-29 ausgerüstet war. Einige Exemplare wurden später zu Transport- und Schulflugzeugen umgerüstet.
Technische Daten Heinkel He 111 H-16
Typ: Mittelstreckenbomber.
Triebwerk: zweireihig hängende 1.350 PS (1.007 kW) Jumo 211F-2 Zwölfzylinder V-Motoren.
Leistung:
Höchstgeschwindigkeit 365 km/h in Seehöhe;
Dienstgipfelhöhe 6.700 m;
Reichweite 1.950 km.
Gewicht:
Leergewicht 8.680 kg;
max. Startgewicht 14.000 kg.
Abmessungen:
Spannweite 22,60 m; Länge 16,40 m; Höhe 4,00 m;
Tragflügelfläche 86,50 m².
Bewaffnung: eine 20 mm MG FF Kanone, ein 13 mm MG 131 und drei 7,92 mm MG 81Z MGs eine normale interne Bombenlast von insgesamt 1.000 kg.