Mikojan-Gurewitsch MiG-23
Eines der wichtigsten taktischen Kampfflugzeuge der Sowjetunion, die Mikojan- Gurjewitsch MiG-23 (NATO-Codename 'Flogger'), wurde 1966 erstmals als Prototyp geflogen und ging rund vier Jahre später zur Erprobung in Dienst. Dieses Kampfflugzeug und der davon abgeleitete Jagdbomber/Erdkampfjäger MiG-27 wurden auch 1984 noch in Serie hergestellt. Das Flugzeug wurde so konstruiert, dass in den Fliegereinheiten im Fronteinsatz als taktischer Jäger eingesetzt werden konnte, das auch als Jagdbomber verwendet werden konnte und den zeitgenössischen westlichen Jagdflugzeugen gegenüber mehr als nur gleichwertig war. Bei der MiG-23 lag das Bestreben zugrunde, ein Flugzeug zu entwickeln, das Wirkungsvoll eingesetzt werden konnte, ohne dabei an massive Beton-Startbahnen gebunden zu sein. Vom Mikojan-Büro ist bekannt, dass es sich bei der Erfüllung dieser Forderung für zwei Wege entschieden hat: der erste Prototyp war die Ye-23 (bzw. Ye-230) mit Leitwerk und Deltaflügeln sowie mit Auftriebshilfen, die für STOL-Fähigkeit sorgen sollten. Die Maschine wurde von einem einzelnen Mantelstrom-Triebwerk angetrieben, das durch eine Batterie von Kolesow-Auftriebsdüsen im mittleren Rumpf für den VTOL-Einsatz ergänzt wurde. Der alternative Prototyp war die Ye-231, bei der die Auftriebsdüsen wegfielen und bei der die Deltaflügel durch Schwenkflügel ersetzt wurden, die denen der General Dynamics F-111 sehr ähnlich waren. Die Prototypen wurden 1966/67 bewertet, und es wurde entschieden, die Schwenkflügel-Version Ye-231 weiter zu entwickeln, die vermutlich 1968 fertig-gestellt wurde. Hieraus entstand die Vorserien-Type MiG-23S'Flogger-A', die von einem Tumanski R-27 Nachbrenner-Strahltriebwerk mit 10.200 kp Schub angetrieben wurde und zur Einsatzerprobung 1970/71 erstmals in Dienst gestellt wurde.
MiG-23M/MF/U
Etwa zu diesem Zeitpunkt wurde entschieden, die MiG-23 ganz auf die Rolle als Luftüberlegenheits-Jagdflugzeug auszulegen und parallel dazu eine spezielle Jagdbomber-und Erdkampfjäger-Version zu entwickeln, die die Bezeichnung MiG-27 erhielt. Aus diesem Grund wurden an der MiG-23 aerodynamische Veränderungen vorgenommen; das Gewicht der Rumpfstruktur wurde reduziert und eine weiterentwickelte Avionik eingebaut, bevor die erste MiG-23M-Version 1973 in Dienst gestellt wurde. Die spezielle Angriffsversion wurde mehr oder weniger gleichzeitig entwickelt.
Trotz ihrer vielen Gemeinsamkeiten mit der MiG-23 rechtfertigte der Unterschied doch die Vergabe der neuen Bezeichnung MiG-27. Der Unterschied zur MiG-23 bestand hauptsächlich in einem völlig umkonstruierten vorderen Rumpf mit einem besseren Blickfeld für den Piloten, einer umfassenderen Panzerung, Tiefflugradar und in Vorrichtungen für den Einsatz einer Vielzahl von Luft-Boden-Waffen. Von der MiG-27 schien es nur zwei Versionen zu geben, die sich in der Bugform, der Avionik und der Aerodynamik unterschieden und die die NATO-Codenamen 'Flogger-D' und 'Flogger-J' haben. Sowohl die MiG-23 als auch die MiG-27 werden bei der sowjetischen Luftwaffe in großer Zahl eingesetzt, deren Anzahl Anfang 1984 auf 31.000 dieser Typen geschätzt wurde. Die Maschinen flogen auch für andere Luftwaffen im Warschauer Pakt, so auch in der damaligen DDR, und sie wurden an die Luftstreitkräfte von Algerien, Kuba, Agypten, Athiopien, Indien, des Irak, Libyen und Vietnam geliefert. In Indien wird seit 1984 die MiG-27gebaut.
MiG-23 B/BN
Varianten
MiG-23S 'Flogger-A': Vorserien-version zur Einsatzerprobung.
MiG-23SM 'Flogger-A': generell der MiG-23S ähnlich, jedoch mit vier Waffenträgern unter den Lufteinlauföffnungen und starren inneren Flügelteilen.
MiG-23M “Flogger-B': erste Serienversion mit umkonstruiertem Flugwerk, in dem das stärkere Tumanski R-29 Strahltriebwerk untergebracht ist.
MiG-23MF “Flogger-B': Haupt-Serienversion seit 1978, mit verbessertem Radar und Infrarot-Sensorgondel.
MiG-23U 'Flogger-C': kampffähige Schulflugzeug-Version der MiG-23MF mit zwei Tandemsitzen.
MiG-23 'Flogger-E': Exportversion, glich der MiG-23MF, jedoch mitüberarbeitetem vorderem Rumpf, einfacherer Ausrüstung und kleinerem Radar.
MiG-23BN 'Flogger-F': Export-version zum Einsatz als Jagdbomber, im Grunde eine MiG-23MF, jedoch mit geändertem vorderem Rumpf und der stärkeren Panzerung der MiG-27 'Flogger-D'.
MiG-23MF 'Flogger-G': Untervariante der MiG-23MF mit leichterem Radar und neuer Heckflosse.
MiG-23BN 'Flogger-H': Untervariante der MiG-23 N mit Änderungen an der Avionik.
Technische Daten
Type Mikojan-Gurewitsch MiG-23MF
Typ: einsitziges Luftkampf-Jagdflugzeug.
Tríebwerk: ein Tumanski R-29-Strahltriebwerk mit Nachbrenner und 12.500 kp Schub.
Leistung:
Höchstgeschwindigkeit 2.500 km/h bzw. Mach 2,35 in Ideal-Flughöhe; Dienstgipfelhöhe 18.600 m;
max. Kampfradius 1.300 km.
Gewicht: maximales Startgewicht 20.100 kg.
Abmessungen:
Spannweite ausgeschwenkt 14,25 m; Spannweite eingeschwenkt 8,17 m; Länge 16,80 m; Höhe 4,35 m; max. Tragflügelfläche 28,00 m².
Bewaffnung: eine 23 mm GSh-23-Kanone in Gondel unter dem Rumpfplus fünf Aufhängungen für eine Vielzahl von Raketen und Luft-Luft-Geschossen.
MiG-23 M