Bell P-39Q Airacobra
Grundlegend unterschied sich die Bell P-39 von den anderen amerikanischen Jagdflugzeugen durch ihr zusätzliches Bugfahrwerk und durch den Einbau des Triebwerkes im Mittelteil des Rumpfes hinter dem Piloten. Beide Merkmale resultierten aus den auch ständigen Forderungen nach einer schweren Bewaffnung und damit nach einem Waffenträger für die Jagdwaffe. Die Vorführung der großkalibrigen (37 mm) Maschinenkanone T9 der Firma American Armament Corp. inspirierte die Konstrukteure der Bell Aircraft Corp., die das Jagdflugzeug bauten und es mit dieser Kanone ausrüsteten, welche durch die Propellernabe feuerte. Unterstützt wurde die Kanone durch zwei im oberen Rumpfbug installierten 12,7 mm-Maschinengewehren, die, synchronisiert, durch den Propellerkreis schossen. Der Motor war, wie schon gesagt, unmittelbar hinter dem Pilotensitz eingebaut. Der Propeller wurde über eine unter dem Pilotensitz geführte Fernwelle angetrieben.
Der Entwurf wurde vom US Army Corps akzeptiert und der Prototyp flog erstmals am 07. Oktober 1937. Als Antrieb kam ein Allison-V- 1710-83-Reihenmotor zum Einbau, welcher zusätzlich mit einem Turbolader ausgestattet war. Die Höchstgeschwindigkeit dieses Jagdflugzeuges lag in ca. 3000 Meter Höhe bei 621 km/h.
Ursprünglich sollte die Serienproduktion unter der Bezeichnung P-45 im August 1939 anlaufen, aber noch vor Auslieferung wurde die Bezeichnung wieder in P-39 geändert. Insgesamt waren in der ersten Serie 80 Flugzeuge gefertigt worden. 60 Einheiten davon wurden vorerst im Rumpfbug mit 7,62-mm MG’s ausgestattet und unter dem Rumpf konnte entweder eine 227-kg-Bombe oder ein Zusatztank mit 284 Liter Treibstoff angehängt werden.
Die letzte und massivste Modifikation der Airacobra war die P-39Q ("Modell 26E"), deren Hauptmerkmal ihre sehr starke Bewaffnung war: eine 37-mm-M4-Kanone und vier 12,7-mm-Maschinengewehre. Zwei Maschinengewehre blieben an den gleichen Stellen, und ein paar weitere wurden in den Verkleidungen unter dem Flügel montiert. Es gab keine 7,62-mm-Maschinengewehre. Die Munition der Waffe betrug 30 Schuss, die Maschinengewehre im Rumpf - jeweils 200 Schuss, unter dem Flügel - 300 Schuss pro Lauf.
Als der Typ Q in Produktion ging, wurde der Herstellercode in die Bezeichnung amerikanischer Militärflugzeuge aufgenommen. Dies lag daran, dass ein und dieselbe Modifikation von mehreren Unternehmen gebaut werden konnte. In Bezug auf die Konfiguration waren ihre Produkte etwas anders - sie verwendeten Komponenten des nächsten Herstellers. Es können verschiedene Geräte, Batterien usw. installiert werden. Alle "Airacobras" wurden zu diesem Zeitpunkt in derselben Fabrik hergestellt, und der Code war eins - BE, zum Beispiel P-39Q-1-BE.
Die erste Version dieser Modifikation, Q-1, war mit acht Kraftstofftanks mit einem Gesamtvolumen von 330 Litern und einem großen Dreiblattpropeller "Air Products" ausgestattet; Der Panzerschutz entsprach dem frühen P-39N-1 (mit einem Gesamtgewicht von 105 kg). Alle lebenswichtigen Komponenten des Flugzeugs waren gebucht. Zusätzlich zu den Platten, die den Piloten und das Getriebe bedeckten, schützten Stahl- und dicke Duraluminiumbleche den Öltank und den Vergaser von hinten und von den Seiten. Beim Q-5 gab es bereits zehn Tanks mit einem Gesamtvolumen von 421 Litern, und die Buchung war etwas abgeschwächt - es blieben 88 kg. Dann kehrten sie auf dem Q-10 zu den vorherigen Dutzend Tanks (mit einem Volumen von 455 Litern) zurück. Das Gesamtgewicht der Rüstung wurde ebenfalls leicht erhöht (bis zu 103 kg). Ein wichtiger Schritt der Konstrukteure war die Einführung des "Step-Gas"-Systems. Zuvor hat der Pilot die Motordrehzahl und die Propellersteigung separat angepasst und miteinander verbunden. Dies erledigte nun eine automatische Maschine, die dem Piloten unnötige Arbeit abnahm. Weitere Informationen im Anhang >>>>
Technische Daten P-39Q
Spannweite, m 10,36
Länge, m 9,21
Höhe, m 3,78
Flügelfläche, m² 19,86
Gewicht kg
Leermasse 2620
Norm. Startmasse 3421
Max. Startmasse 3750
Motortyp 1 x Allison V-1710-85
Leistung, PS 1 x 1200
Höchstgeschwindigkeit, km/h
in Bodennähe 531
auf Höhe 605
Reisegeschwindigkeit, km/h 548
Praktische Reichweite, km 845 bis 1730
Steiggeschwindigkeit, m/min 762
Praktische Gipfelhöhe, m 10620
Besatzung, Mann 1
Bewaffnung: eine 37-mm-M4-Kanone (30 Schuss),
vier 12,7-mm-Maschinengewehre (200 Schuss)
Aufhängung einer 227-kg-Bombe möglich