Mikojan-Gurewitsch MiG-21

Die weitgehend auf der Grundlage der in Korea gewonnenen Erfahrungen entworfene Mikojan-Gurewitsch MiG-21 war für eine Ausschreibung Ende 1953 für ein Hochleistungs-Kurzstrecken-Lufthoheitskampfflugzeug konzipiert und mit annehmbarer Allwetterkapazität weiterentwickelt worden. Nach ständigen Verbesserungen der Reichweite und Bewaffnung wurde aus dem Typ das am häufigsten eingesetzte Kampfflugzeug der Welt.

Im Jahr 1955 entwarf das MiG Büro die E-50, den ersten einer Reihe von Prototypen, bei dem das Gewicht der Zelle auf ein Minimum reduziert wurde, damit es das neue Tumanski Triebwerk aufnehmen konnte, das nur wenig größer war als das RD-9 der MiG-19. Schließlich war das neue Triebwerk nicht rechtzeitig fertig, als das Flugwerk der Ye-50 mit Pfeilflügeln fertig  in der Halle stand. Der Erstflug wurde mit einem Tumanski RD-9E mit 3.800 kp Schub mit Nachverbrennung und einem S-155 Raketenmotor durchgeführt, der unter der Flosse in einer Gondel montiert war. Mit dem neuen Tumanski R-11-Strahltriebwerk flogen als erste Modelle die beiden Prototypen Ye-2A und Ye-5 (im Mai bzw. am 16. Juni 1956 mit den Pfeilflügeln der Ye-50 bzw. neuem Deltaflügel und einem konventionellen Leitwerk).

Die Untersuchung dieser beiden Prototypen führte Ende 1956 zur Übernahme der Deltaflügel, und der Typ ging mit der Bezeichnung MiG-21 in Serie, und der Prototyp des Vorserienmodells Ye-6 flog erstmals 1957. Wenn der Typ auch grundsätzlich eine gute Leistung vorwies, mussten das Flugverhalten und das Zusammenwirken von Lufteinlass und Triebwerk überarbeitet werden, sodass der Typ erst 1958 für die umfassende Serienproduktion freigegeben wurde. Die NATO wählte für die einsitzige Ausführung den Codenamen 'Fishbed', für den zweisitzigen Trainer 'Mongol'.

Neben den Einheiten in der UdSSR und der Tschechoslowkei benutzten auch 33 andere Luftstreitkräfte die MiG-21, die noch lange unter Lizenz in China und Indien gebaut wurden. 1983 wurde die Anzahl der noch bei den sowjetischen Einheiten im Einsatz befindlichen Flugzeuge auf 1.130 geschätzt, darunter 130 Exemplare der Aufklärerversion MiG-21 Fishbed H. Angesichts einer geschätzten Gesamtproduktion von mehr als 11.000 Flugzeuge überrascht es nicht, dass der Typ in zahlreichen Varianten vorliegt, die im Folgenden kurz dargestellt werden.