Dassault MD. 454 Mystere IV

Zwei Jahre nach seiner Befreiung aus dem Konzentrationslager Buchenwald begann Marcel Dassault mit dem Entwurf von Jet-Kampfflugzeugen. Das erste Modell war die Ouragan mit geraden Flügeln, auf der die gepfeilte Dassault M.D.452 basierte, die später den Namen Mystére (Geheimnis) erhielt. Der Prototyp (Erstflug am 23. Februar1951) trug die Bezeichnung Mystére I; während der folgenden zwei Jahre entstanden weitere acht Prototypen, zwei weitere Mystére I, zwei Mystére IIA und vier Mystére IIB. Der ursprüngliche Prototyp hatte wie die Ouragan eine Version des Rolls-Royce Nene Triebwerks, aber die acht weiteren Maschinen erhielten ein von Hispano gebautes Rolls-Royce Tay. Auf die Prototypen folgten elf Exemplare des Vorserienmodells Mystére IIC mit dem französischen SNECMA Atar 101 Strahltriebwerkmit 3.000 kp Schub, dem Vorläufer des gleichnamigen Serienmodells. Auf der Mystére II Baureihe basierte der Prototyp Mystére IV (zunächst als Super Mystére bezeichnet), der sich durch dünnere Tragflächen mit ausgeprägterer Pfeilstellung der Tragflächen, einen längeren Rumpf mit ovalem Querschnitt, modifizierte Leitflächen und ein von Hispano gebautes Rolls-Royce Tay-Triebwerk von seinen Vorgängern unterschied. Nach dem Erstflug am 28. September 1952 folgten neun Exemplare des Vorserienmodells Mystére IVA und nach ausgiebigen Tests über 480 Serienmaschinen. Von diesen behielten die ersten 50 Modelle das Tay-Triebwerk, die restlichen erhielten Hispano-Suiza Verdon350-Triebwerke. Zusätzlich zu den Maschinen, die 1955 ihren Dienst bei der Armée de l'Air aufnahmen, gingen Exportmaschinen an Indien und Israel, und einige Mystére IV blieben bis Anfang der achtziger Jahre als Trainer im französischen Dienst. Das Modell diente auch mehrere Jahre lang bei der Kunstflugstaffel Patrouille de France.

Weitere Varianten: M.D.453​

Mystére III: diese Variante wurde neben der Mystére II als zweisitziges Nachtkampfflugzeug mit neuem Bug (mit Radar und Bewaffnung bei der geplanten Serienausführung) und Seiteneinlass für das Tay 250 Strahltriebwerk entwickelt; der einzige Prototyp wurde später bei Schleudersitztests verwendet.

Mystére IVB: Ausführung mit Radaranlage in einem modifizierten Rumpf, als Serienmodell mit Strahltriebwerk und Nachbrenner geplant; drei Prototypen und sechs Vorserienmaschinen wurden gebaut, aber eine Weiterentwicklung fand nicht statt, weil die Super Mystére B-2 im Vergleich mit der Mystére IVB eine höhere Leistung versprach.

Mystére IVN: ein zweisitziges Allwetter-Kampfflugzeug (Prototyp); Erstflug am 19. Juli 1954.

Technische Daten

Dassault Mystére IVA

Typ: einsitziger Kampfbomber.

Triebwerk: ein Hispano-Suiza Verdon 350 Strahltriebwerk mit 3.500 kp Schub.

Leístung:

Höchstgeschwindigkeit1.120 km/h in Meereshöhe und 990km/h in 12.000 m Höhe;

Anfangssteiggeschwindigkeit 45 m/sek;

Dienstgipfelhöhe 15.000 m;

Reichweite (ohne Außenlasten) 915 km.

Gewicht:

Rüstgewicht 5.870 kg;

max. Startgewicht 9.500 kg.

Abmessungen:

Spannweite 11,12m; Länge 12,85 m; Höhe 4,60 m;

Tragflügelfläche 32 m².

Bewaffnung: zwei 30 mm DEFA-Kanonen, plus Raketen an einer Unterrumpfstation und verschiedene Waffenlasten an Flügelstationen.